Lytro Lichtfeldkamera

Wer hat sich nicht schon des Öfteren über den falsch sitzenden Fokus eines an sich tollen Bildes geärgert, welches kritisch betrachtet, nur noch für den Papierkorb taugt? Hier könnte in naher Zukunft vielleicht die Lichtfeldkamera Abhilfe schaffen.

Die Lytro Lichtfeldkamera funktioniert grundsätzlich anders als normale Digitalkameras. Bei diesen fällt das Licht auf den Bildsensensor, wird dort in ein elektrisches Signal umwandelt und im Anschluss errechnet der Bildprozessor das Foto. Über Bildschärfe und Fokuspunkt entscheiden die Einstellungen, die der Fotograf oder die Kamera-Automatik schon vor der Aufnahme festgelegt hat. Die Lichtfeldkamera erfasst hingegen die Richtung des einfallenden Lichts, bevor es auf den Sensor trifft und errechnet zusammen mit den Informationen zu Farbe und Helligkeit eine Bilddatei, in der Sie Fokus und Tiefenschärfe nachträglich verändern können. Das zusammen klingt schon sehr faszinierend, auch wenn es den Workflow bei der Nachbearbeitung von mehreren hundert Fotos einer Reportage nicht unbedingt erleichtern dürfte.
Die Kamera besteht aus einem quaderförmigen Metallgehäuse, dessen hinteres Drittel mit einer Gummischicht überzogen ist. Die notwendige Software, ohne die Sie mit der Kamera nichts anfangen können, funktioniert derzeit nur mit Mac-Rechnern, eine Windows-Version soll laut Lytro noch 2012 folgen. Das Gehäuse verfügt über ein8fach-Zoom mit 43-340mm KB, Lichtstärke F2.0).
Die Kamera produziert Bilder im JPEG-Format (1.080 x 1.080 Pixel), vor der Umwandlung zum JPEG lässt sich die coolste Funktion der neuen Kamera nutzen: Sie können im Bild den Fokus per Mausklick frei verändern. Das ist einzigartig und wird hoffentlich noch weiterentwickelt, denn wenn man die generelle Bildqualität nach den professionellen Kriterien beurteilt zeigt sich, dass Schärfe, Bildrauschen und Farbtreue der Lytro allenfalls auf dem Niveau einer Einsteiger-Kompakten liegen.

In dem eingebetteten Bild können Sie die Lytro-Technik gleich mal selbst ausprobieren. Einfach dorthin klicken, wo Sie den Fokus setzen möchten.
Auf der Website von Lytro finden sich noch weitere Beispiele…